Au Pair Irland


Montag, 12. März 2007
Ein Sonntag voller Ueberraschungen
Das erste Ungewoehnliche geschah schon Samstag Abend (Babysitten mal wieder, das wird ja langsam zur Gewohnheit), denn ich stellte meinen Wecker fuer Sonntag auf 8 Uhr! Ich hatte mich zum Glueck daran erinnert, dass ich ja beim Ruderclub war und Ruderer anscheinend Fruehaufsteher sind, denn der Typ, der Samstag da war, meinte, der Mann, mit dem ich sprechen sollte, waere Sonntag morgens ab 8 Uhr da. Acht Uhr am Sonntag Morgen! (Das war mir zu frueh, ich dachte, wenn ich gegen 9 Uhr da ankomme, wird wohl noch wer da sein, daher stellte ich den Wecker auf 8.)
Sonntag morgen stand ich also gegen 8 Uhr auf, die Kids waren schon wach. Ich erwartete sie also unten, aber was seh ich als ich in die Kueche gehen wollte, um mir Cheerios in ne Schuessel zu schuetten und diese mit Milch zu uebergiessen? Conor und nen fremder Mann auf der Couch. Und so ein Durcheinander auf dem Tisch und in der Kueche! Ueberall angebrochene Milchtueten, halb ausgetrunkene Becher Tee, nicht aufgegessene Brote und Toasts. Und mittendrin macht dieser Fremde Tee und Scherze mit Conor. Naja, eigentlich hatte ich vor, mit dem Rad schnell runter in die Stadt zum Ruderclub zu fahren, aber es hat geregnet, da wollte ich laufen. Ich war gerade dabei, mir die Schuhe anzuziehen, da sagt Conor sie wuerden jetzt gehen (sie gingen ohne Tschuess zu sagen, aber das waere auch unhoeflich gewesen, denn Gary und Martina schliefen noch) und draussen wartete ein Taxi. Ich fragte, wohin sie denn gingen, sie sagten in die Stadt. Nein, wie perfekt. Sie nahmen mich also in ihrem Taxi mit (25€ fuer nen Weg, den man vielleicht in 20 Minuten gelaufen waere...), was ein Luxus. Wie verschlafen die Stadt um 9 Uhr morgens ist! Keiner auf der Strasse, ausser dem Ruderclub natuerlich. Dort traf ich allerdings wieder den gleichen Typen an, der auch schon Samstag da war. Er war aber sehr hilfsbereit und textete dem Mann, den ich brauchte. Der war beschaeftigt und erwartet mich nun naechsten Sonntag um 10 Uhr. Naechsten Sonntag um 10! Samstag ist St. Patrick's Day! Man hat das Gefuehl, die leben wirklich auf dem Wasser, nichts drumherum...
Finn, der Typ von Samstag, der eigentlich nen laengeren, irisch klingenden Namen hat, den ich mir nur schwer merken kann, daher hier die Kurzform, ueberlegte, was er mit mir anstellen soll und fing an, mir die Basissachen zu zeigen, wie man das Ruder haelt, und wann man mit den Fuessen und wann und wie man mit den Armen arbeitet. Es hatte aufgehoert zu regnen und er ueberliess es mir, zu entscheiden, ob ich aufs Wasser gehen moechte, oder nicht. Ich entschied mich dafuer, da man ja nie weiss, wie das Wetter naechstes Wochenende ist. Er packte mich und sich in nen Zweier fuer Anfaenger und ich fing an zu rudern und mich so gut es ging an das zu erinnern, was Finn mir kurz vorher erklaert hatte. Nach kurzer Zeit war ich drin und ich ruderte uns bis an den naechsten See flussaufwaerts, wo der Shannon aus Leitrim Village kommt und der Boyle River aus Richtung Boyle. Dort drehten wir um und Finn zeigte mir einige technische Tricks, da er meinte, ich sei sehr gut, "brilliant", besser als die anderen Neulinge. Ich habe die andere Sichtweise ueber Carrick und Irland genossen, auch, wenn es sehr bewoelkt war, und wir ruderten zu zweit und ohne Pause zurueck. Insgesamt hat das bestimmt ne Stunde gedauert (wobei ich jetzt nicht behaupten kann, dass wir besonders schnell waren, immerhin wars mein erster Ausflug und das Boot ist zum Lernen da und nicht auf Geschwindigkeit ausgerichtet). Nun, Finn sagte ausserdem, wenn ich ein nicht ganz so gutes Gefuehl haette, solle ich ruhig wiederkommen, das verfliegt nach ein paar Tagen auf dem Wasser schon. Ich habe aber kein nicht ganz so gutes Gefuehl und Muskelkater habe ich auch nicht. Ich hab mir nur selber die Hand irgendwo aufgeschlagen, habs gar nicht bemerkt, ich sah nur das Blut und Finn sagte mal wieder (die Iren reden viel), das gehoere dazu. Als ich meine Hand vom Blut befreit habe wars auch eher laecherlich, dass es ueberhaupt so viel geblutet hat, die Wunde ist vielleicht 1mm gross.
Nun, nach dem Trip, der sowohl Finn als auch mir ganz gut getan hat (er sprach mal wieder, aber die anderen reden immer mehr, da ich nicht so viel rede/n kann) und auf dem wir gluecklicher- und ueberraschenderweise nicht nass geworden sind (es hat den ganzen restlichen Tag geregnet!), trank ich um mich aufzuwaermen einen Tee im Coffee Shop und hatte Sausages zum zweiten Fruehstueck. Ich kaufte eine Sonntagszeitung, Sunday Independent, (Es gibt vom Irish Independent eine Metro Edition, aber in welcher Metro wollen die Iren das denn lesen? Durch Irland fahren nur Bus und Zug und in Dublin gibt es zwei Linien ueberirdische Strassenbahn (Luas), das ist alles.) und Schokolade (Ich war in Tesco und habe mit Erstaunen festgestellt, dass der Alkoholbereich morgens zugesperrt war! Da war nen Zaun vor und man konnte durch den Gang nicht durchgehen!) und war zu einer Zeit zurueck im Haus, zu der ich sonst am Wochenende normalerweise erst aufstehe. Martina klaerte mich ueber den Fremden auf (ein Cousin von Conor?!) und sagte, dass es ca. 4 Uhr war, als sie nach Hause kamen, Conor und der Cousin haetten ein paar Stunden zum Ausruhen und Schlafen gebraucht, bevor sie mit ihrem Auto nach Hause fahren koennen. Ich halte es dennoch fuer gewagt, denn viel Promille koennen sie nicht verloren habe. So sind sie, die Iren. Unberechenbar, wenn betrunken.
Ich las mein Buch und hing ein bisschen rum, sah ein wenig Rugby (England - Frankreich, die Iren hielten ausnahmsweise zu England, da sich wohl zwischen Frankreich und Irland entscheidet, wer an der Tabellenspitze steht) (sehr brutal, die fangen aufm Spielfeld an zu kaempfen und alles, was passiert, ist, dass der Schiri ne Verwarnung an einen der Spieler gibt. Die haben richtig mit Faeussten aufeinander eingeschlagen! Im Fussball waere die ganze Mannschaft vom Platz gestellt worden...) und ging ins Kino. Der Film hiess "Venus", die Alten waren ganz lustig, einer der Schauspieler war fuern Oscar nominiert. Habe aber nicht alle Witze verstanden. Als ich zurueck war, wartete bestelltes Essen auf mich, aus nem malaysianischen Restaurant. Ich bekam Huehnchen und Reis, da Martina wusste, dass ich Huehnchen mag.

Diese Woche ist Gary in Cheltenham in England, da findet ein grosses, grosses, grosses Featival statt, Pferderennen 4 Tage lang. Groesstenteils wohl irische, englische und ein paar franzoesische Pferde.
Daher ist er Mittwoch nicht zu Hause und ich habe wohl Aislinn morgens, da sie keiner zur playschool fahren kann...

Blaithin hat in der Schule ne Broschuere bekommen, wie man aufm Schulweg ueber ne Ampel geht, sehr witzig, hier gibt es doch bloss eine Ampel im Ort...

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du wirst ja noch richtig sportlich auf deine alten tage!!! wenn du wieder zuhause bist darfst du das aber nicht wieder vernachlässigen...

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dann geh aber nicht in den Ruderclub in GE, der ist echt nicht so der Renner... Wobei... als Breitensport-Verein durchaus geeignet.
Hast du eigentlich ein Ruder in der hand (Riemen) oder zwei (Skull)?

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pro hand ein ruder, also skull.
was ist denn falsch an dem ruderclub in ge? und wo gibts nen besseren?

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der von ge wohnt prollig am kanal. besser: rrc

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der wohnt nicht am kanal?

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datt sollteste kennen: rrc

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ach das. klar. abkuerzung war mir nicht gelaeufig.
bisschen weit.

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daaamals, als ich dort war, waren dort nur sehr wenig ruderer, was für den Breitensport teils sehr langweilig sein dürfte.
In Herne gibt es noch einen, aber ich glaub, die machen viel mit Leistungssport. Aber normalerweise hat jeder Verein neben der Leistungssport-Riege noch eine für den Breitensport.
Der Gelsenkrichener verein war sehr bescheiden, die Leute zwar nett, aber viel mehr auch nicht. Vieleicht hat es sich mittlerweile auch geändert...

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