Au Pair Irland


Donnerstag, 15. März 2007
Ja ne,
heute nix besonderes. Badezimmerputztag, Spielplatz. Irgendwie verging die Zeit nur sehr langsam.
Ausserdem Sonne und kalter Wind.
Mehr gibts eigentlich nicht zu schreiben.
Vielleicht, dass ich nen Jackenproblem habe. Ich brauche was anderes fuers Rudern. Warm, gegen Wasser, mit Bewegungsfreiheit, nicht zu gross, wenns geht keine offenen Taschen. Und billig. Zu viele Ansprueche.

Ich freu mich auf Samstag, St. Patrick's Day in Dublin. Wenn moeglich treffe ich mich dort mit einem anderen Au Pair, Tanja.

Habe im Radio gehoert, dass die Durchschnittslebensdauer einer Unterhose angeblich 3 Monate betraegt. Mir kommts allerdings ein bisschen wenig vor.

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Mittwoch, 14. März 2007
12 und 5
Ann Marie war letztes Wochenende uebrigens nicht zu Hause.

Montag bei der Sprachschule hoerte es sich so an, als wuerde die Englischklasse nach Ostern weiter gehen, wenn man moechte, alle haben erstmal bis zum 2. April gezahlt. Die Klasse nach Ostern waere dann Vorbereitung auf das Cambridge Examen und wir hoffen einfach, dass in der Zeit niemand in dieser Klasse englisch lernen will., da die Klasse schon sehr darauf ausgerichtet ist. Bis zum Examen waeren es 7 oder 8 Wochen glaube ich, das waere in der ersten oder zweiten Juniwoche.

Dienstag war mein laengster Tag bisher. 12 Stunden, das kann man auch nur mit Au Pairs machen. Martina hat bis halb 7 arbeiten muessen und Gary ist noch in Cheltenham. Morgens lief alles wie immer, als ich Caillian und Blaithin aus der Schule geholt habe fing der Stress erst an. Lorraine, die Frau, die tin whistle Unttericht macht, ist gekommen und hat die beiden Groesseren 45 Minuten unterrichtet. Ich habe waehrend der Zeit Aislinn von ihnen fernzuhalten und sie zu unterhalten, da Lorraine nicht lehren kann, wenn Aislinn drumherum spielt und stoert. Danach wollte Caillian unbedingt Fussball spielen, Fussball, Fussball, Fussball. Ich hab schnell den Pfannkuchenteig angeruehrt und bin dann fuer ein paar Minuten mit ihm raus. Um halb 6 fing ich aber an, die Kuchen zu backen, da wir Abends noch was vor hatten. Caillians Klasse sollte proben, in der Kirche zu singen fuer Kinder, die demnaecht ihre erste Kommunion haben. Zurueck zu den Pfannkuchen. Die Kids sitzen natuerlich nicht ne Stunde am Tisch und essen alle paar Minuten mal nen Pfannkuchen. Blaithin wollte mitm Seilchen spielen (sie hoert immer schlechter...) und erwischte einen Stuhl am Esstisch. Dieser fiel mit nem lauten Krach zum Boden und ein Bein war abgebrochen. Teurer Stuhl, passend zum Tisch. Jetzt stehen da nur noch fuenf. Martina hat nur kurz geschimpft, anscheinend hat Gary den Tisch und die Stuehle bezahlt. Verstehe immer noch nicht, wie das Bein brechen konnte, der Stuhl war auf die Lehne gefallen?! Nicht gut jedenfalls. In meinem Intresse war es aber nur, die Kids rechtzeitig zur Kirche zu bringen, bloss raus mit denen. Es stand mir frei, sie dahinzubringen oder nicht, da Martina weiss, dass ich keine Religion habe. Mir war es aber lieber, mir den Kids rauszugehen statt zu Hause rumzuhocken. Kirche war um 7 Uhr schon recht spaet wie ich finde, Aislinn ist auch eingeschlafen. Wir hatten vorher nen guten Spaziergang in die Stadt und daher waren die Kids entsprechend muede. Caillian hat mit seiner Klasse gesungen, wir haben zugehoert und der Pfarrer vorne hat meistens irisch geredet. Und dann diese stolzen Eltern, die ihre ueber beide Ohren grinsenden Kinder kreuzigen und deren Kerze halten... Jedes Kommunionskind ist ausserdem nach vorne zu nem Pfarrer gegangen, ich hab Blaithin gefragt, was sie dort machen, da der Pfarrer auf irisch geredet hat, und sie antwortete selbstverstaendlich "They're talking to God". Fuer mich sah es eher so aus, als wuerden die meisten Kinder, meist die Jungs, versuchen, so weit wie moeglich von dem Gesicht des Pfarrers wegzubleiben, der sich so weit zum Kind hinbeugte, dass er es fast gekuesst haette.
Martina kam in die Kirche, um uns mit dem Auto zurueck zu fahren. Wir waren um 8 Uhr zu Hause. Ich war schnell duschen und bin dann mit schon schmerzenden Fuessen zum Tanzen gefahren. So ein Stress.

Heute war Martina auch arbeiten und Gary ist immer noch in Cheltenham. Das heisst, das Aislinn heute zu Hause geblieben ist und nicht in die "Schule" gegangen ist. Blaithin und Caillian hatten schon um 14 Uhr Schulschluss, da die Lehrer heute nen meeting hatten. Ich habe ausserdem Anna und Lucie mit zu uns genommen, da ihre alleinerziehende Mutter Mary bs 15 Uhr arbeitet. Ich bin also mit 5 Kindern nach Hause gelaufen, 3 Maedchen, die nur gegiggelt haben. 3 Maedchen in Blaihtins und Caillians Alter. Meine Guete. Wir sind sicher zu Hause angekommen und die vier Maedchen (inkl Aislinn) haben draussen gespielt, waehrend ich mit Caillian drinnen war und wir uns unterhalten haben und er seine Hausaufgaben gemacht hat. Dann gabs Toast fuer alle und Mary hat ihre Maedchen abgeholt. Sie sagte ausserdem, dass sie anruft, falls sie Samstag (St. Patrick' Day) nach Dublin runter faehrt um mich mitzunehmen. Sie wuerde ofter dorthin fahren, ich koenne sie fragen, wenn ich nach Dublin moechte. Also dafuer passe ich gerne oefter aus ihre Kinder auf, vorallem da es liebe Maedchen sind. (Martina sagte, die Aeltere hoere auch manchmal nicht, aber auf mich hat sie heute sehr gut gehoert und sofort reagiert.)
Ich hab noch mit Caillian Fussball gespielt und Martina kam gegen 19 Uhr zurueck (kein grosser Unterschied zu Dienstag).
Immerhin haben sie heute einen Teil der Strasse asphaltiert und es ist jetzt wahrer Luxus, diesen Teil der Strasse mit dem Buggy zu gehen oder dem Fahrrad zu fahren.

Gary hat Caillian letztes Wochenende nen Rugbyball gekauft, der schlaeft jetzt mit Caillian in seinem Bett...

Frances, die Schwester von Martina, die Ratzeburg kennt, ist 1980 als erste Frau fuer Irland bei Olympia gerudert! Wahrscheinlich kennt sie daher Ratzeburg (Ratzeburger Achter). Hat mir Gary Sonntag erzaehlt, nachdem ich beim Ruderclub war und er mich zum Kino gefahren hat. Werd gleich mal danach im Internet suchen.
Edit: Natuerlich auf der Seite von Carricks Ruderclub fuendig geworden. Ein Interview mit Frances Cryan, Carricks einzigem Olympiateilnehmer. Naechste Mal sollte ich mir wohl n Autogramm holen.

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Montag, 12. März 2007
Ein Sonntag voller Ueberraschungen
Das erste Ungewoehnliche geschah schon Samstag Abend (Babysitten mal wieder, das wird ja langsam zur Gewohnheit), denn ich stellte meinen Wecker fuer Sonntag auf 8 Uhr! Ich hatte mich zum Glueck daran erinnert, dass ich ja beim Ruderclub war und Ruderer anscheinend Fruehaufsteher sind, denn der Typ, der Samstag da war, meinte, der Mann, mit dem ich sprechen sollte, waere Sonntag morgens ab 8 Uhr da. Acht Uhr am Sonntag Morgen! (Das war mir zu frueh, ich dachte, wenn ich gegen 9 Uhr da ankomme, wird wohl noch wer da sein, daher stellte ich den Wecker auf 8.)
Sonntag morgen stand ich also gegen 8 Uhr auf, die Kids waren schon wach. Ich erwartete sie also unten, aber was seh ich als ich in die Kueche gehen wollte, um mir Cheerios in ne Schuessel zu schuetten und diese mit Milch zu uebergiessen? Conor und nen fremder Mann auf der Couch. Und so ein Durcheinander auf dem Tisch und in der Kueche! Ueberall angebrochene Milchtueten, halb ausgetrunkene Becher Tee, nicht aufgegessene Brote und Toasts. Und mittendrin macht dieser Fremde Tee und Scherze mit Conor. Naja, eigentlich hatte ich vor, mit dem Rad schnell runter in die Stadt zum Ruderclub zu fahren, aber es hat geregnet, da wollte ich laufen. Ich war gerade dabei, mir die Schuhe anzuziehen, da sagt Conor sie wuerden jetzt gehen (sie gingen ohne Tschuess zu sagen, aber das waere auch unhoeflich gewesen, denn Gary und Martina schliefen noch) und draussen wartete ein Taxi. Ich fragte, wohin sie denn gingen, sie sagten in die Stadt. Nein, wie perfekt. Sie nahmen mich also in ihrem Taxi mit (25€ fuer nen Weg, den man vielleicht in 20 Minuten gelaufen waere...), was ein Luxus. Wie verschlafen die Stadt um 9 Uhr morgens ist! Keiner auf der Strasse, ausser dem Ruderclub natuerlich. Dort traf ich allerdings wieder den gleichen Typen an, der auch schon Samstag da war. Er war aber sehr hilfsbereit und textete dem Mann, den ich brauchte. Der war beschaeftigt und erwartet mich nun naechsten Sonntag um 10 Uhr. Naechsten Sonntag um 10! Samstag ist St. Patrick's Day! Man hat das Gefuehl, die leben wirklich auf dem Wasser, nichts drumherum...
Finn, der Typ von Samstag, der eigentlich nen laengeren, irisch klingenden Namen hat, den ich mir nur schwer merken kann, daher hier die Kurzform, ueberlegte, was er mit mir anstellen soll und fing an, mir die Basissachen zu zeigen, wie man das Ruder haelt, und wann man mit den Fuessen und wann und wie man mit den Armen arbeitet. Es hatte aufgehoert zu regnen und er ueberliess es mir, zu entscheiden, ob ich aufs Wasser gehen moechte, oder nicht. Ich entschied mich dafuer, da man ja nie weiss, wie das Wetter naechstes Wochenende ist. Er packte mich und sich in nen Zweier fuer Anfaenger und ich fing an zu rudern und mich so gut es ging an das zu erinnern, was Finn mir kurz vorher erklaert hatte. Nach kurzer Zeit war ich drin und ich ruderte uns bis an den naechsten See flussaufwaerts, wo der Shannon aus Leitrim Village kommt und der Boyle River aus Richtung Boyle. Dort drehten wir um und Finn zeigte mir einige technische Tricks, da er meinte, ich sei sehr gut, "brilliant", besser als die anderen Neulinge. Ich habe die andere Sichtweise ueber Carrick und Irland genossen, auch, wenn es sehr bewoelkt war, und wir ruderten zu zweit und ohne Pause zurueck. Insgesamt hat das bestimmt ne Stunde gedauert (wobei ich jetzt nicht behaupten kann, dass wir besonders schnell waren, immerhin wars mein erster Ausflug und das Boot ist zum Lernen da und nicht auf Geschwindigkeit ausgerichtet). Nun, Finn sagte ausserdem, wenn ich ein nicht ganz so gutes Gefuehl haette, solle ich ruhig wiederkommen, das verfliegt nach ein paar Tagen auf dem Wasser schon. Ich habe aber kein nicht ganz so gutes Gefuehl und Muskelkater habe ich auch nicht. Ich hab mir nur selber die Hand irgendwo aufgeschlagen, habs gar nicht bemerkt, ich sah nur das Blut und Finn sagte mal wieder (die Iren reden viel), das gehoere dazu. Als ich meine Hand vom Blut befreit habe wars auch eher laecherlich, dass es ueberhaupt so viel geblutet hat, die Wunde ist vielleicht 1mm gross.
Nun, nach dem Trip, der sowohl Finn als auch mir ganz gut getan hat (er sprach mal wieder, aber die anderen reden immer mehr, da ich nicht so viel rede/n kann) und auf dem wir gluecklicher- und ueberraschenderweise nicht nass geworden sind (es hat den ganzen restlichen Tag geregnet!), trank ich um mich aufzuwaermen einen Tee im Coffee Shop und hatte Sausages zum zweiten Fruehstueck. Ich kaufte eine Sonntagszeitung, Sunday Independent, (Es gibt vom Irish Independent eine Metro Edition, aber in welcher Metro wollen die Iren das denn lesen? Durch Irland fahren nur Bus und Zug und in Dublin gibt es zwei Linien ueberirdische Strassenbahn (Luas), das ist alles.) und Schokolade (Ich war in Tesco und habe mit Erstaunen festgestellt, dass der Alkoholbereich morgens zugesperrt war! Da war nen Zaun vor und man konnte durch den Gang nicht durchgehen!) und war zu einer Zeit zurueck im Haus, zu der ich sonst am Wochenende normalerweise erst aufstehe. Martina klaerte mich ueber den Fremden auf (ein Cousin von Conor?!) und sagte, dass es ca. 4 Uhr war, als sie nach Hause kamen, Conor und der Cousin haetten ein paar Stunden zum Ausruhen und Schlafen gebraucht, bevor sie mit ihrem Auto nach Hause fahren koennen. Ich halte es dennoch fuer gewagt, denn viel Promille koennen sie nicht verloren habe. So sind sie, die Iren. Unberechenbar, wenn betrunken.
Ich las mein Buch und hing ein bisschen rum, sah ein wenig Rugby (England - Frankreich, die Iren hielten ausnahmsweise zu England, da sich wohl zwischen Frankreich und Irland entscheidet, wer an der Tabellenspitze steht) (sehr brutal, die fangen aufm Spielfeld an zu kaempfen und alles, was passiert, ist, dass der Schiri ne Verwarnung an einen der Spieler gibt. Die haben richtig mit Faeussten aufeinander eingeschlagen! Im Fussball waere die ganze Mannschaft vom Platz gestellt worden...) und ging ins Kino. Der Film hiess "Venus", die Alten waren ganz lustig, einer der Schauspieler war fuern Oscar nominiert. Habe aber nicht alle Witze verstanden. Als ich zurueck war, wartete bestelltes Essen auf mich, aus nem malaysianischen Restaurant. Ich bekam Huehnchen und Reis, da Martina wusste, dass ich Huehnchen mag.

Diese Woche ist Gary in Cheltenham in England, da findet ein grosses, grosses, grosses Featival statt, Pferderennen 4 Tage lang. Groesstenteils wohl irische, englische und ein paar franzoesische Pferde.
Daher ist er Mittwoch nicht zu Hause und ich habe wohl Aislinn morgens, da sie keiner zur playschool fahren kann...

Blaithin hat in der Schule ne Broschuere bekommen, wie man aufm Schulweg ueber ne Ampel geht, sehr witzig, hier gibt es doch bloss eine Ampel im Ort...

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