Au Pair Irland


Samstag, 24. März 2007
Sitzkonzert
Waterboys im Radisson Hotel, 5 Sterne. Saal, bestuhlt, Bar. Letzteres ist besonders wichtig. Die Maenner holen das Bier, die Frauen suchen nen Platz. Wir 10. Reihe rechts (natuerlich - wo auch sonst). Ne Vorband spielte als wir rein kamen, n bisschen langweilig, Songs klangen alle gleich, nur die letzten beiden waren ganz gut. Um 9 dann die Waterboys. Da fiel mir das erste Mal der Boden auf, was passiert, wenn jemand eines der zahlreichen Bierglaeser, die aufm Boden stehen, umkippt und sich das Gesoeff auf dem teuren Teppich ausbreitet? Erster Eindruck von den Waterboys war, dass der Saenger aussieht wie Mick Jagger (ein bisschen Adam Green) und der Typ an der Geige genausogut als Strassenmusiker auftreten koennte. Der hatte seinen Hut aufgeschnitten und spielte in der Hitze die ganze Zeit mit Schal und Jacke. Aber was fuer einer. Der war auch der Publikumsliebling, da er erstklassige Soli hingelegt hat und eigentlich als Kopf der Band bestens geeignet waere. Die Musik an sich sagte mir mehr zu als die am Donnerstag (dazu spaeter mehr). Hart zu beschreiben, lest hier. Ich kannte sogar das erste Lied ausm Radio.



Das Publikum zeigte erst gegen Ende seine Begeisterung, als die Band die Buehne verliess standen einige auf und applaudierten mit den Haenden ueberm Kopf und blieben auch stehen, als die Waterboys ein Lied als Zugabe spielten. Insgesamt 2 Stunden Konzert. 44 Euro. (Nicht fuer mich, Karte war ein Geschenk und da die Maenner Bier holen bezahlen diese das auch.) Ich waere auf der Rueckfahrt fast eingeschlafen, wenn Martina nicht die ganze Zeit geredet haette und zwischendurch wissen wollte, wie dieses und jenes denn in Deutschland sei. Auf der Strasse raus nach Sligo stand Garda (Polizei), die kontrolliert haben, ob die Autofahrer Alkohol getrunken haben. Natuerlich hatte Gary, der ist irgendwann im Konzert zur Bar gegangen und kam nach ueber ner halben Stunde wieder, hatte das Konzert von hinten gesehen. Fahren konnte er jedenfalls noch. Der Autofahrer vor uns hat mit der Polizistin geredet, uns hat sie gluecklicherweise durchgewunken, haette etwas laenger dauern koennen.

Donnerstag bin ich mit Margrit von der Set Dancing Klasse nach Sligo gefahren, da dort Patrick Feeney gesungen hat, der kommt auch dienstags zum Tanzen. Ger und er unterstuetzen sich gegenseitig. Ger war also auch da, ausserdem ein paar andere vom Tanzen. Die Musik war eher Countrymusik und die alten Leute pflegten langsamen Walzer oder Jive zu tanzen, aber das war gar nicht der Jive, wie ich ihn in der Tanzschule gelernt habe... Ich kam nicht drumherum, Ger wollte mich unbedingt darin lehren. Wie soll man das verstehen, wenn er am Ende sagt "it takes time"? Tz. (Er hat auch gesagt, dass ich sehr gut waere... Aber Amanda, die, die mich in meiner allerersten Tanzstunde gelehrt hat und ohne die ich immer noch nicht wuesste, wie das alles funktioniert, meinte ebenfalls, ich sei sehr gut darin gewesen.)
Die ganze Tanzerei ging bis ca 1 Uhr (ich mal wieder nix zu trinken bezahlt, man man, das ist so einfach, ich weiss gar nicht, wieso ich noch Geld mitnehme, ich hab einzig in Dublin einmal fuer ein Bier 5 Euro bezahlt (Wucher!), das wars), ich war um 2 Uhr zurueck in Carrick und durfte am Freitag um 8 Uhr wieder arbeiten.

Gute-Laune-Song Nr. 1 z.Zt. im Radio:


Die Stones spielen im Sommer in Irland in Slane Castle, was was besonderes ist, da dieser Ort nur einmal im Jahr fuer nen Konzert geoeffnet wird. Letztes Jahr wars Eminem, der seine Konzerte aber gecancelt hat. Martina und Gary gehen moeglicherwiese zu den Stones, wenn sie Karten bekommen. Das ist hier nicht so einfach, solche Sachen sind in der Regeln innerhalb einer Stunde aufverkauft (siehe Oxegen Festival).



Meine Lieblingsbilder von Aislinn:

Aislinn bounce







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Donnerstag, 22. März 2007
Das Theaterstueck
war echt nicht schlecht, sehr ig. Die Schueler mussten sich manchmal sichtlich zusammennehmen, wenn das Publikum gelacht hat, aber sie haben ihre Rollen sehr gut gespielt, Einige koennte man sich wirklich als solche im echten Leben vorstellen. Vorallem der strenge Lehrer war sehr gut.
Das etwa 1 Stunde lange Stueck (mit Pause) handelt von einer Klasse pubertierender Schuler, die einen Ausflug machen (nach Leitrim), mitkommen tut eine gutmuetige Lehrerin, die den Kids ihren Spass laesst, ein strenger Lehrer, der nur auf Disziplin aus ist und auch sonst recht altmodisch interessiert ist, und ein junger Lehrer, der von 2 Schuelerinnen begehrt wird. Auch in den Schuelern findet man fast jeden Charakter wieder, die beiden Chaoten, die im Bus ganz hinten sitzen, schwaechere Schueler dissen und nur Scheisse im Kopf haben, den Asthmakranken, die Tussen, die Selbstmoerderin und die Gelangweilten. Also eine ganz normale Klasse, die auf der Kirmes ihren Spass und fuer Historik nicht viel uebrig hat. Richtig viel Handlung gibt es nicht zu erzaehlen, das Stueck lebt von den einzelnen Szenen und den Jokes.
(Und als Rausschmissmusik gabs Bright Eyes)

Heute ist ein echt netter Fruehlingstag und ich hab auch gleich nen Maikaefer gesehen, als ich draussen war. Habe Aislinn zum Spielplatz gebracht, wo einige andere Kinder ihren Alters waren, mit denen sie gespielt hat.

Was ich noch zu Dublin hinzufuegen muss: Dort war ein kleiner Markt, auf dem ich in Honig geroestete Cashewkerne gekauft habe, und der sonst auslaendische Spaezialitaeten verkauft hat, die Deutschen waren mit Bratwuersten vertreten, fuer die man doch tatsaechlich 5 Euro bezahlen sollte! Ich habe wie gesagt lieber die Nuesse fuer den halben Preis (100g) genommen. Schade eigentlich, denn ordentliche Wuerste kennen die hier in Irland nicht wirklich, die essen Sausages, von denen man nicht weiss, was drin ist.

In der Zeitung ist in den letzten Tagen ne Story ueber ne Frau, die Ratten im Haus hat und von diesen angefallen wurde, eine hat sie angesprungen. Die Ratten leben in ihrem Haus, fuehlen sich in ihrer Kueche zu Hause, sind ueberall, auf der Arbeitsplatte etc. Da kann ich ja nur froh sein, dass mich die Ratte im Kompost nicht angefallen hat...
Letztens ist allerdings ne fette, fette schwarze Spinne aus ner Strumpfhose gefallen, als ich diese von links auf rechts ziehen wollte. Auch nicht so mein Fall.

Was ausserdem in den Zeitungen ist: Ueberfuellte Klassen. In der Grundschule ueber 30 Schueler, so 32 bis 33 scheint nicht ungewoehnlich. Auch die weiterfuehrenden Schulen haben Probleme mit zu grossen Klassen. Die Schueler wuerden nicht genug Aufmerksamkeit bekommen. Zu wenig Lehrer gibts in diesem Land. (Man muss allerdings irisch sprechen koennen, wenn man LehrerIn werden moechte.) Sie versuchen es, zu aendern.
In die "Grundschule" gehen sie 8 Jahre lang, weiterfuerhende Schule 5 Jahre. Danach haben alle die Chance, aufs College zu gehen. Es gibt verschiedene Schwierigkeitsstufen in den Examen, aber jeder hat theoretisch die Chance, Arzt zu werden. Wenn man schlechter in den A- oder O-Levels war dauert es nur ein bisschen laenger und man muss einige Umwege in Kauf nehmen.
Kinder, die ihr Examen an einer irischen Schule machen, bekommen doppelt so viele Punkte. In Carrick soll demnaechst eine weiterfuehrende irisch sprechende Schule gebaut und gefuehrt werden, das ist zumindest geplant, Martina hofft es natuerlich fuer ihre Kinder. Die werden ja kaum Probleme mit der SPrache haben, wenn sie schon 8 Jahre lang irisch in der Schule gesprochen haben. Und mehr Punkte, man man. Sie wollen die Sprache nicht aussterben lassen. Man merkt allerdings erst hier, wie praesent sie noch ist (auf Schildern etc, weil Amtssprache).

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Mittwoch, 21. März 2007
Aislinn
Martina trifft sich heute lieber mit ner alten Freundin statt Aislinn zur playschool zu bringen. Das weiss ich erst seit heute morgen, ich habe also Aislinn geweckt und schulfertig gemacht mit der Motivation, dass sie ja zur Schule geht (das geht bei ihr dann immer etwas schneller und besser) bis Martina aufstand und mir sagte, dass sie nach Roscommon faehrt und daher Aislinn zu Hause bleibt (zu viel hin und her fuer sie). Wir mussten ihr erzaehlen, dass die Schule heute geschlossen ist. Natuerlich hat sie erstmal angefangen zu weinen... Wir koederten sie mit Popcorn, das Aislinn und ich gleich im Schwimmbad kaufen gehen, da gibts sone Maschine, die gesalzenes Popcorn ausspuckt.
Im Moment sitzt Aislinn neben mir im Buggy in der Buecherei, da ich Internet gebucht habe. Aber sie wird nicht ne Stunde ruhig dort bleiben und mit ihrer neuen Barbie spielen, die alle 3 Kids am Wochenende von einer ihrer Tanten geschenkt bekommen haben.

Gestern war ich beim Tanzen nach endlich mal einem kurzen Dienstag. Dort tanzt auch einer, der in ner Band singt und eine der Frauen will mich morgen evtl nach Sligo mitnehmen, um eben diese Band mit dem uns bekannten Saenger zu sehen. Wir waeren allerdings nicht vor 1 oder 2 Uhr nachts zurueck und ich hab Freitag nen langen Tag und Abends das Waterboys Konzert, aber man ist ja jung.
Heute Abend gehe ich evtl ins Theater, die weiterfuehrende Schule fuehrt nen Stueck auf. Mal sehen. Sehr beschaeftigt die Abende in dieser Woche.

Aislinn wird unruhig...

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